01.08.2021
Über 10.500 Besucher begeistert im „Luther“-Stück
Mit einer hervorragenden künstlerischen wie auch organisatorischen Bilanz wurde am Sonntag, 1. August, die letzte Vorstellung des Stücks „Luther“ von Autor Lukas Bärfuss unter der Regie von Ildikó Gáspár aufgeführt. Auch unter den strengen Corona-Auflagen führten Intendant Nico Hofmann und der Künstlerische Leiter Thomas Laue sowie Geschäftsführer Sascha Kaiser und die Künstlerische und Technische Betriebsdirektorin Petra Simon die Nibelungen-Festspiele zu einem großen Erfolg. Dafür sprechen die positiven Reaktionen der Gäste und die beinahe ausverkauften Vorstellungen.
Das wortgewaltige und von Ildikó Gáspár poetisch mit Gesang und Tanz umgesetzte Stück war erstmals international besetzt. Kraftvoll spielten Sunnyi Melles, Jürgen Tarrach, Johannes Klaußner, Matthias Neukirch, Konstantin Bühler, Julischka Eichel, Katrija Lehmann, Jan Thümer, die Nachwuchsdarstellerin Barbara Colceriu sowie die ungarischen Schauspieler*innen und Sänger*innen Veronika Szabó, Barnabás Horkay, Anna Szandtner, Máté Borsi-Balogh, Iringo Réti, Ervin Pálfi, und Flora Lili Matisz.
Die Nibelungen-Festspiele trotzten der Corona-Pandemie: Kleiner als normalerweise, aber nicht klein, feierten sie das Luther-Jubiläum in diesem außergewöhnlichen Jahr. An 16 Abenden besuchten insgesamt über 10.500 Besucher die Aufführung vor der Nordseite des Wormser Kaiserdoms. Die kurzfristig vor der Premiere mögliche Aufstockung der Gäste von 500 auf 700 pro Abend wurde konzentriert umgesetzt und vom Publikum erfreut aufgenommen.
Geschäftsführer Sascha Kaiser: „Mein großer Dank gilt allen Akteuren und dem gesamten Team auf und hinter der Bühne, die mit großartigem und flexiblem Einsatz in diesem Pandemiejahr wirklich jede Herausforderung gemeistert haben. Vor allem unsere Partner und Förderer sowie das Land Rheinland-Pfalz unterstützen uns großartig und haben uns immer darin bestärkt, trotz der beträchtlichen Herausforderungen in diesem Jahr die Festspiele stattfinden zu lassen. Das immense Vertrauen, welches sie uns entgegenbringen, und ihre große Leidenschaft für die Festspiele sind ein wichtiges Signal für uns und für die Kultur in der Region.“
„Ich weiß, dass die Festspiele in diesem Jahr ein Kraftakt für alle bedeuteten, aber ich weiß auch, dass es richtig war, dass und wie wir sie umgesetzt haben", sagt Festspielintendant Nico Hofmann. „Es ist ein nachdrückliches Signal an die Kulturwelt: Kunst und Kultur sind möglich. Die Zusammenkunft von Menschen ist möglich. Die Festspiele wurden auch in diesem Jahr überregional mit großem Interesse wahrgenommen. Wir können auf diese trotz der erschwerten Umstände sehr positive Resonanz stolz sein. Besonders freue ich mich über den Zuspruch und die Reaktion des Publikums, das mit seiner Begeisterung und seiner Diskussionsfreudigkeit dafür gesorgt hat, dass das Thema Luther als lebendige Auseinandersetzung in die Stadtgesellschaft hineingetragen wurde.“
Adolf Kessel, Oberbürgermeister der Stadt Worms und Vorsitzender des Gesellschafterausschusses der Nibelungen-Festspiele: „Die Nibelungen-Festspiele mit dem Stück „Luther“ von Lukas Bärfuss sind ein Höhepunkt der Gesamtfeierlichkeiten in unserem großen Wormser Lutherjahr. Umso mehr freue ich mich, dass die Festspiele trotz der Pandemie zu diesem Jubiläum stattfinden konnten. Für Worms sind sie zugleich Motor der Stadtentwicklung, ein bedeutender Faktor für die städtische Wirtschaft sowie für den Einzelhandel und als touristischer Anziehungspunkt für die Region und das Land wichtig. Mit der Uraufführung „Luther“ unterstreichen die Festspiele einmal mehr, dass sie bundesweit zu den renommierten Theaterfestivals zählen.“
Der Künstlerische Leiter Thomas Laue: „Ich bin dem Ensemble und dem ganzen Team sehr dankbar, dass sie eine Aufführung in diesem Jahr auf solch einem hohen Niveau möglich gemacht haben. Das waren sehr besondere Festspiele in einem sehr besonderen Jahr. Dass eine Vorstellung mit diesem Thema begeistert, aber auch polarisiert, gehört dazu und zeugt von dem lebendigen Geist der Festspiele, die beides sind: Große Unterhaltung und starke inhaltliche Auseinandersetzung mit den Themen unserer Zeit.“
„In diesem Jahr mussten wir aufgrund der sich ständig ändernden neuen Arbeitsbedingungen, die uns die Coronavorgaben stellten, umsichtig, kurzfristig und mit doppelter Energie an die Umsetzung der Festspiele 2021 im Vorfeld herangehen. Ein gutes Hygienekonzept mit Testmonitoring und starke Nerven aller Beteiligten bei schwierigen Wetterbedingungen haben es möglich gemacht, die Festspiele stattfinden zu lassen. Ich freue mich, dass unser Team so vernünftig und so verständnisvoll mit allen Vorschriften, die wir ihnen dieses Jahr auferlegen mussten, umgegangen ist. Denn nur gemeinsam ist ein solche Inszenierung unter so erschwerten Vorgaben zu stemmen“, so Petra Simon, die Künstlerische und Technische Betriebsdirektorin.
Kulturprogramm
Trotz großer Einschränkungen wurde das Kulturprogramm auch in diesem Jahr sehr positiv angenommen. Besonders die Open-Air-Veranstaltungen wie die Theaterbegegnungen und der beliebte Kindertag im Heylshofpark waren für die zahlreichen Gäste ein entspannter Kulturgenuss. Bei den Theaterbegegnungen, die das Festspielstück 2021 und das Thema „Luther und die Macht der Medien im öffentlichen Diskurs“ in den Fokus stellten, wie auch beim Finale des Autorenwettbewerbs, gab es wieder schöne Publikumsbeiträge und begeisterte Stimmen zu den eingereichten Texten.
Mit ihrer unverwechselbaren Stimme begeisterte Suzanne von Borsody mit dem Ensemble AZUL und dem „Mythos Frida Kahlo“ den ausverkauften Saal.
Auch für den Nachwuchs sowohl auf der Bühne als auch im Publikum wurde in diesem Jahr neben dem Kindertag einiges geboten. Das Jugendprojekt der Festspiele „95 Storys“ in Zusammenarbeit mit dem ALISA-Zentrum Worms wurde sehr gut angenommen. „Get in touch? - In Kontakt kommen!“ – ein Projekt der Nibelungenhorde – bot Jugendlichen einen Sommerworkshop mit professionellen Theatermachern.
Der Dank geht an die zahlreichen Partner des Kulturprogramms der Nibelungen-Festspiele wie den Freundes- und Förderkreis der Nibelungen-Festspiele e. V., die Kasino- und Musikgesellschaft Worms e. V., Ilse Lang und den Lions Club.
Nibelungen-Festspiele Worms 2022
Im Sommer 2022 finden die Nibelungen-Festspiele vom 15. Juli bis 31. Juli statt. Regie führt Roger Vontobel, der bereits 2018 vor dem Dom inszeniert hat. Der österreichische Dramatiker Ferdinand Schmalz schreibt für die kommenden Festspiele das Königinnendrama der Nibelungen: Diesmal werden die Frauen, vor allem Brünhild und Kriemhild, im Zentrum stehen. Sie und nicht die Männer werden die treibende Kraft der Geschichte sein. Ferdinand Schmalz gehört zu den derzeitigen Shootingstars der deutschsprachigen Theaterlandschaft. Bereits sein Debütstück „am beispiel der butter“ wurde 2014 zu den Mülheimer Dramatikertagen eingeladen. Seine weiteren Stücke entstanden als Auftragswerke unter anderem für das Schauspiel Leipzig, das Deutsche Theater Berlin, das Schauspielhaus Zürich und das Burgtheater Wien.
Der Vorverkauf der Karten für das Stück „hildensaga. ein Königinnendrama“ startet im Herbst.
Danke
Die Nibelungen-Festspiele wären auch 2021 nicht ohne Unterstützung realisierbar. Besonderer Dank gebührt den Master-Partnern EWR Aktiengesellschaft, LBS Landesbausparkasse Südwest, Sparkasse Worms-Alzey-Ried, SV Sparkassen Versicherung, Kultursommer Rheinland-Pfalz der Stiftung Rheinland-Pfalz für Kultur sowie dem ZDF. Weiterer Dank gebührt den Premium-Partnern Lotto Rheinland-Pfalz GmbH, Fachingen Heil- und Mineralbrunnen GmbH, Volksbank Alzey-Worms eG, Rheinhessenwein e. V. und TST GmbH.
Ebenfalls Dank gebührt den Haupt-Partnern Löhr Automobile Worms, WISAG Gebäudetechnik Süd-West GmbH & Co. KG, Röhm GmbH, Südwestrundfunk, Erzeugergemeinschaft Winzersekt GmbH, Wormser Zeitung und vielen weiteren Partnern.
*0,14 €/Min. aus dem dt. Festnetz / Mobilfunk max. 0,42 €/Min
Von-Steuben-Straße 5
67549 Worms
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