29.07.2019
In diesem Jahr kann sich die Schauspielerin Lisa Hrdina, die vom 12. Juli bis zum 28. Juli Kriemhilds Sohn Ortlieb in der Inszenierung „Überwältigung“ von Regisseurin Lilja Rupprecht spielte, über den Mario-Adorf-Preis freuen, der zum zweiten Mal bei den Nibelungen-Festspielen verliehen wird. Stellvertretend für das gesamte Ensemble und den Geist der Festspiele ist durch Lisa Hrdinas Spiel eine Figur entstanden, die sich in ihrer besonderen Darstellungsweise zwischen den verschiedenen Generationen und Zeiten, zwischen dem Mythos und der Gegenwart bewegt und dadurch berührt und beeindruckt.
Lisa Hrdina erhielt bei der gestrigen Verleihung die gläserne Stele mit einem Drachen-Motiv des Illustrators Hendrik Dorgathen. Gespendet wird die Stele von dem Spezialglashersteller SCHOTT, zudem ist der Preis mit 10.000 Euro dotiert. Stifter dieses außergewöhnlichen Preises ist der gebürtige Wormser Unternehmer Harald Christ, der den Preis für weitere drei Jahre finanzieren wird. Der Gewinner des Mario-Adorf-Preises wird jährlich vom Kuratorium der Nibelungen-Festspiele ausgewählt. In 2018 wurde der Preis an die Schauspielerin Ursula Strauss vergeben.
Die Preisverleihung fand vor der Derniere im Heylshofpark vor Pressevertretern und Gästen der Inszenierung statt. Stefan Christ, Bruder des Stifters Harald Christ und ebenfalls gebürtiger Wormser Unternehmer, gab die Gewinnerin bekannt und übergab, zusammen mit Jürgen Breier von der SCHOTT AG, den Gläsernen Drachen und den Scheck. Außerdem waren Oberbürgermeister Adolf Kessel, der Minister für Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur des Landes Rheinland-Pfalz Prof. Dr. Konrad Wolf, Kuratoriums-Mitglied Prof. Dr. Karl-Rudolf Korte sowie der Vorsitzende des Kuratoriums Hans-Werner Kilz, der die Verleihung auch moderierte, anwesend.
Intendant Nico Hofmann freut sich über die Entscheidung der Jury: „Die Leistung des gesamten Ensembles war in diesem Jahr im wahrsten Sinne des Wortes überwältigend. Mit dem Mario-Adorf-Preis für Lisa Hrdina wird eine Schauspielerin gewürdigt, die mit ihrer mitreißenden Darstellung des Ortlieb nicht nur mich, sondern das gesamte Kuratorium und die Zuschauer überzeugt hat.“
Das Kuratorium begründete seine Entscheidung mit folgenden Worten:
„Wie spielt man ein Kind? Die Schauspielerin Lisa Hrdina entscheidet sich mit ihrem Ortlieb in Thomas Melles Stück „Überwältigung“ für den denkbar lebendigsten Weg. Mit voller Kraft und durchaus auch mit vollem Risiko wirft sie sich hinein in die Rolle dieses Jungen, der entschieden gegen das ewige Morden und Töten der Erwachsenen um ihn herum aufbegehrt. So wie Lisa Hrdinas Ortlieb gleich zu Beginn des Stückes auftritt und einen neuen Anfang und damit auch einen neuen, einen besseren Verlauf der bekannten Geschichte fordert, besteht kein Zweifel, dass dieses Kind vor allem eines will: Leben. Und man glaubt ihr sofort, dass es auch die Kraft und die Beharrlichkeit besitzt, dieses Recht auf Leben durchzusetzen.
„Der Blick eines Kindes hat immer etwas Revolutionäres“, sagt der Autor Thomas Melle, der diesen Ortlieb geschrieben hat. Lisa Hrdina lässt den Zuschauer spüren, was eine solche Revolution bewirken kann. Alles an ihr sagt: Hier kommt eine Generation, mit der ihr rechnen müsst!
Doch Lisa Hrdinas Können beruht nicht nur auf Kraft und auf unverstellter Emotion, sondern es ist vor allem auch intelligentes Schauspiel. Geschickt nutzt sie das ihrem kindlichen Charakter innewohnende Recht auf Naivität, nur um den Nibelungen und damit uns allen dann – scheinbar arglos, aber immer messerscharf gedacht – die eigenen Argumente um die Ohren zu hauen. Sie hält damit den Erwachsenen einen Spiegel vor, in dem die plötzlich ziemlich alt aussehen, und macht deutlich, dass eine bessere Welt möglich ist – wenn wir nur wollen.
Mit dieser Mischung aus überbordender Energie und genau gesetzter Eindrücklichkeit wird sie nicht nur zur natürlichen Gegenspielerin und grandiosen Partnerin des von Klaus Maria Brandauer furios gespielten Hagen, sondern vor allem zum Motor der gesamten diesjährigen Aufführung.
Dafür gebührt Lisa Hrdina der diesjährige Mario-Adorf-Preis der Nibelungen-Festspiele.“
Harald Christ stiftet den Preis für weitere drei Jahre: „Auch in diesem Jahr ist es mir eine große Ehre, mit der Förderung des Mario-Adorf-Preises ein außergewöhnlich kulturelles Ereignis meiner Heimatstadt Worms zu unterstützen. Die Nibelungen gehören zur Wormser Stadtgeschichte und begeistern Jahr für Jahr aufs Neue die Menschen in der Stadt und deren Besucher. Dafür überregional zu werben ist auch für den Kultur- und Tourismus-Standort Worms sehr wichtig. Den Rheinland-Pfälzer Mario Adorf bewundere ich für seine überragenden schauspielerischen Leistungen seit meiner Jugend, Nico Hofmann und das gesamte Nibelungenteam hat es erneut geschafft, die Besucher zu begeistern. Dem neuen Wormser Oberbürgermeister, Herrn Adolf Kessel, der die Nibelungen-Festspiele in diesem Jahr das erste Mal eröffnete, wünsche ich einen guten Start im Amt und erfolgreiches Wirken für Worms.“
Oberbürgermeister Adolf Kessel: „Jeder und jede Einzelne des gesamten Ensembles hätte für die gezeigte Leistung den Preis verdient. Mit der perfekten Darstellung des Ortliebs ist es der Schauspielerin gelungen, den Bogen zu den aktuell für ihre Zukunft demonstrierenden Jugendlichen zu spannen und damit die Jury zu überzeugen.“
Abdruck honorarfrei. Beleg erbeten.
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