Nibelungen-Festspiele 15. Juli bis 31. Juli 2022
2022 feierte das Stück „hildensaga. ein königinnendrama“ von Nestroy-Preisträger Ferdinand Schmalz Premiere. Die Inszenierung von Roger Vontobel wurde vom Feuilleton hoch gelobt und begeisterte die Gäste. Ein hochkarätiges Theaterensemble erzählte das Epos erstmals mit einem Schwerpunkt auf die Perspektive der Frauen. Dabei ging das Stück des Autors Ferdinand Schmalz nicht nur der Frage nach, ob eine von Frauen gelenkte Welt eine bessere wäre, sondern lenkte den Blick auch hochaktuell auf das Dilemma einer nicht endenden Gewaltspirale und die Frage nach Krieg und Frieden. Das Bühnenbild war in diesem Jahr außergewöhnlich: eine Bühne aus Wasser, die die Schauspieler vor ganz neue Herausforderungen stellte. Das Zusammenspiel von Videoinstallation, herausragender Musik, Wasserbühne und einem erfahrenen Theaterensemble machte die Inszenierung dieses Jahr zu einem besonderen Ereignis.
Die Nibelungen-Festspiele fanden vom 15. Juli bis 31. Juli 2022 auf der Nordseite des Wormser Doms statt.
Zum Inhalt von „hildensaga. ein königinnendrama“
Ferdinand Schmalz spinnt in „hildensaga“ gemeinsam mit den Nornen, den aus der Ursage der Edda stammenden Schicksalsfrauen, die Fäden der Geschichte neu. Und so sind es vor allem Brünhild und Kriemhild, die das Heft des Handelns in die Hand nehmen und dem Treiben der Männer Einhalt gebieten. Die aufbegehren gegen Raub und Betrug, Verrat und Vergewaltigung. Zwei Frauen, die sich weigern, Opfer einer außer Rand und Band geratenen Männerwelt zu sein und die sich auf das besinnen, was sie sind: Zwei Königinnen.
Dass Brünhild und Kriemhild sich verbünden, statt sich gegeneinander ausspielen zu lassen, verändert nicht nur die Beziehung der beiden Frauen, sondern auch den Ausgang der bekannten Nibelungengeschichte. Schmalz zeigt dabei exemplarisch, was alles möglich ist, wenn wir unser Schicksal selbst in die Hand nehmen – aber auch, dass es keinen dauerhaften Frieden geben kann, solange es uns nicht gelingt, die Kriegslogik von Gewalt und Gegengewalt zu durchbrechen. Seine „hildensaga“ wird so nicht nur zu einer modernen Nibelungenüberschreibung, sondern auch zu einem hochaktuellen Gegenwartskommentar.
Nico Hofmann
Genija Rykova - Brünhild
Gina Haller - Kriemhild
Sonja Beißwenger - Norne
Lia von Blarer - Norne
Susanne-Marie Wrage - Norne
Werner Wölbern - Wotan
Felix Rech - Siegfried
Franz Pätzold - Gunter
Heiko Raulin - Hagen
Joshua Seelenbinder - Giselher
Nicolas-Frederick Djuren - Gernot
Mario Adorf - Als Special Guest im Film: Angrboda, eine mythische Riesin
Mia Dyberg - Saxophon
Anna Tsombanis - Saxophon
Inga Rothammel _ Saxophon
Keith O'Brien - Gitarre
Jan-Sebastian Weichsel - Bass
Manuel Loos - Schlagwerk
Máté Bredan - Live-Kamera
Kristian Breitenbach - Live-Kamera
*0,14 €/Min. aus dem dt. Festnetz / Mobilfunk max. 0,42 €/Min
Von-Steuben-Straße 5
67549 Worms
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